Zu 3.5.2 |
Die Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung des Fremdenverkehrs müssen
die landschaftlichen und klimatischen Gegebenheiten der Region sowie den
bisherigen Umfang an Einrichtungen der gewerblichen
Fremdenverkehrswirtschaft berücksichtigen. Dabei soll der Fremdenverkehr,
insbesondere in den strukturschwachen Räumen der Region, bedarfsorientiert
weiterentwickelt werden.
In den Fremdenverkehrsgebieten der Region werden folgende Schwerpunkte
angestrebt:
- Im Fichtelgebirge und in dem zur Region gehörenden Teil des
Steinwaldes ist die durchschnittliche Verweildauer der Gäste mit 4,9
Tagen (1982) nicht sehr hoch. Auch wenn man berücksichtigt, dass in
diesem Wert einige Großhotels mit Lehrgangsteilnehmern und
Busreisegesellschaften enthalten sind, die naturgemäß nur wenige Tage
dort verweilen, und dass der Geschäftsreiseverkehr insbesondere im
möglichen Oberzentrum Marktredwitz/Wunsiedel und im Mittelzentrum Selb
die durchschnittliche Verweildauer senkt, sollte dennoch angestrebt
werden, diese zu erhöhen. Eine stärkere Erweiterung der
Bettenkapazitäten ist nicht angebracht, da die durchschnittliche
Auslastung in den meisten Orten des Fichtelgebirges unter 30 Prozent, im
Landesdurchschnitt bei 33 Prozent liegt. Dagegen ist die weitere
Qualitätsverbesserung der gastronomischen Betriebe vordringlich. Dies
gilt besonders für kleinere und mittlere
Beherbergungsbetriebe.
Damit wird gleichzeitig ein Beitrag zur
Saisonverlängerung geleistet, da modern ausgestattete Fremdenzimmer
Gäste auch außerhalb der Saison anziehen. Weitere geeignete Maßnahmen
sind zusätzliche Pauschal- und Sonderangebote in der Vor- und
Nachsaison.
- Insbesondere im Bereich der Fränkischen Schweiz ist der
Fremdenverkehr im wesentlichen auf die Sommersaison beschränkt. Die
Bettenbelegung ist dort im Durchschnitt während der Wintermonate um
zirka 75 Prozent niedriger als im Sommerhalbjahr. Obwohl durch den
Naherholungs- und Wochenendverkehr seit Jahren eine Verbesserung der
Auslastung erreicht wird, muss versucht werden, eine Verlängerung der
Saison zu erreichen. Neben zusätzlichen Sonder- und Pauschalangeboten in
der Vor- und Nachsaison könnte auf den Ausbau geeigneter
Wintersporteinrichtungen hingewirkt werden. Auch eine weitere Steigerung
der Qualität im gastronomischen Bereich bietet sich an.
- Auch im Frankenwald besteht eine Unterversorgung mit gastronomischen
Einrichtungen; insbesondere sollte deren Qualität weiter verbessert
werden. Von einem weiteren Ausbau der Voraussetzungen für den
Wintersport werden ebenfalls günstige Wirkungen auf die
Fremdenverkehrswirtschaft ausgehen. Dabei ist jedoch auf die Erhaltung
des typischen Landschaftscharakters des Frankenwaldes zu achten.
Entscheidend für die bessere Auslastung der vorhandenen Kapazitäten der
Fremdenverkehrswirtschaft sind jedoch auch hier saisonverlängernde
Maßnahmen.
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