Den verschiedenartigen Natur- und Strukturräumen entsprechend ergeben sich
innerhalb der Region unterschiedliche Probleme, Interessen und
Entwicklungsaussichten. So haben im Mittelbereich Bayreuth und teilweise auch in
den Mittelbereichen Kulmbach und Pegnitz Standort- und Lagevorteile, eine
breiter gefächerte Wirtschaftsstruktur, kürzere Entfernungen und bessere
Verbindungen zu den benachbarten Wirtschaftszentren, der günstigere Altersaufbau
und das noch anhaltende leichte Bevölkerungswachstum oder deutlich geringere
Bevölkerungsverluste sowie naturbedingte Vorzüge zu einer günstigeren
Entwicklung als im Nord- und Ostteil der Region geführt.
Die
Bevölkerungs-, Arbeitsplatz- und Siedlungsentwicklung im Mittelbereich Bayreuth
wird auch künftig zu einer Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in
der Region beitragen. Sie soll auch auf die übrigen Mittelbereiche ausstrahlen,
um innerhalb der Region möglichst ausgewogene Verhältnisse zu sichern.
Die Konkurrenz anderer Räume, die knappen verfügbaren Mittel und die
geringer gewordene Bedeutung der Entfernungen innerhalb der Region erfordern und
ermöglichen künftig eine stärkere Konzentration größerer Entwicklungsmaßnahmen
auf die Standorte, an denen dafür die relativ günstigsten Voraussetzungen
vorliegen oder an denen sich damit die größten Struktureffekte erzielen lassen.
Dazu sind verstärkt Kooperation und Koordination erforderlich. Bisher fanden
diese nicht immer in ausreichendem Maße statt. Funktionsteilungen ergaben sich
oft mehr oder weniger zu-fällig. Um einen höheren Gesamtnutzen herbeiführen und
die Verhältnisse grundlegend bessern zu können, ist künftig eine stärker
entwickelte Funktionsteilung und -ergänzung zwischen den Teilräumen der Region
erforderlich, wie sie zum Beispiel mit der Bestimmung von Vor-rang- und
Vorbehaltsbereichen angestrebt wird. Sie stärkt auch deren innere Verflechtung
und fördert das Regionsbewusstsein.
Mit den bayerischen Nachbarregionen
bestehen Funktionsteilungen und -ergänzungen in ähn-licher Weise wie innerhalb
der Region. Diese müssen zwischen den bisher voneinander abgeschlossenen
Nachbarbereichen in Thüringen, Sachsen, der Tschechischen Republik und der
Region erst noch entwickelt werden. Hier besteht in Folge der bisher nahezu
vollständigen Isolierung unterschiedlicher Volkswirtschaften, Wirtschafts- und
Gesellschaftsordnungen ein weitaus größerer Bedarf an detaillierten
grenzüberschreitenden Entwicklungs- und Hand-lungskonzepten und an der
gemeinsamen Durchsetzung von Entwicklungsvorstellungen für einen
zusammenwachsenden Raum, dessen Vorteile gemeinsam besonders effektiv zur
Geltung gebracht werden können.
Oberfranken-Ost bleibt aber weiterhin an
einer Außengrenze der EU und hat sich künftig verstärkt auf die neuen
Erfordernisse des größeren Wirtschaftsgebietes, aber auch auf neue Möglichkeiten
zur Zusammenarbeit mit Ländern außerhalb der EU einzustellen.
Dazu können
gemeinsame institutionelle und administrative Strukturen wesentlich beitragen.
Zum Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf einer sich selbst
verstärkenden Basis hat die Region Oberfranken-Ost zusammen mit den
Nachbarregion im Sächsischen Vogtland, in Westböhmen und mit der Planungsregion
Oberpfalz-Nord (6) die grenzüberschreitende Euregio Egrensis gegründet. Die
Leitstelle auf bayerischer Seite wurde in Marktredwitz eingerichtet.
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